Andacht zum Karfreitag 2020

Liebe Geschwister,

wir durchleben in dieser Passionszeit eine ganz besondere Art von Fasten, indem wir einander nicht

treffen dürfen. Wir praktizieren bei aller Distanz trotzdem viel Nähe und Menschen spüren die Liebe,

die sie miteinander verbinden kann. Ausgelöst durch das Corona- Virus (COVID 19) sind neue Schwerpunkte

gesetzt. Dieses ist eine Herausforderung und eine Chance zugleich. Wir sehen einerseits die Chance und

gleichzeitig ist es ein Ärgernis. Wenn wir in die Zukunft blicken, ist alles sehr ungewiss und kann uns Angst machen.

Karfreitag und Ostern können wir nicht in der üblichen Gemeinschaft feiern. Das schmerzt einerseits,

andererseits können wir auch mal ausprobieren, wie wir füreinander, miteinander und doch allein

(oder in der Hausgemeinschaft) dieses Fest feiern. 

                                           

Karfreitag gedenken wir der Leiden, die Jesus durchgemacht hat – für uns – alleine …

Dietrich Bonhoeffer sagt: Wir müssen uns immer wieder sehr lange und sehr ruhig in das Leben, Handeln,

Leiden und Sterben Jesu versenken, um zu erkennen, was Gott verheißt und was er erfüllt.

Gewiss ist, dass im Leiden unsere Freude, im Sterbenunser Leben verborgen ist; gewiss ist, dass wir in dem

 allen in einer Gemeinschaft stehen, die uns trägt.

Mit dieser Erkenntnis, lasst uns gemeinsam Karfreitag gestalten:

Wir können den Leidensweg Jesu nachempfinden,                                              

indem wir ein Stück Weg miteinander (alleine) gehen.                          

Wie Du diesen Weg gestaltest, ist Dir überlassen.

  • Es gibt die Möglichkeit sich zu Hause Kerzen
  • anzuzünden und sich hinzusetzten, zu knien …

sich zu bewegen, so wie es für Dich gut ist.

  • Es gibt die Möglichkeit raus zu gehen – in den Garten …
  • Es gibt die Möglichkeit in die Natur zu gehen…
  • Es gibt die Möglichkeit sich in der Stadt zu bewegen…

Gemeinsam werden wir Stationen haben, an denen wir alleine oder mit der Hausgemeinschaft, mit den Kindern, innehalten, die Leidensgeschichte Jesu nachlesen (nimm Deine Bibel mit) und ab und an einen Impuls zum Denken bekommen.

Laut oder leise können wir Lieder der eigenen Wahl singen. Hier mache ich Vorschläge, deren Text ich aufschreibe – auf YouTube sind diese Lieder auch zu hören…

Zeitlich ist jeder frei. Doch lasst uns um 10.00 Uhr gemeinsam das Vaterunser beten.

„Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ … beginnen wir:

Markus 14, 32 – 42 laut lesen

  • singen oder beten:

 

                                                                                                ´               Taizé

  • Einige Minuten der Stille – oder – in aller Stille weitergehen

 

  1. Markus 14, 43 – 52 laut lesen
  • Singen oder beten:

Bleibet hier und wachet mit mir. Wachet und betet …

  • Einige Minuten der Stille – oder – in aller Stille weitergehen

 

  1. Markus 14, 53 – 65 laut lesen
  • Singen oder beten:

Bleibet hier und wachet mit mir. Wachet und betet …

  • Einige Minuten der Stille – oder – in aller Stille weitergehen

 

  1. Markus 14, 66 – 72 laut lesen
  • Lied singen oder beten:
  • Werd ich dir folgen, was auch geschieht, werd ich dir treu sein, wenn keiner mich sieht. Kann ich mein Kreuz tragen, den schmalen Weg gehen, und mich selbst verleugnen, dem Stolz widerstehn.

Refr.:

Dreimal werde ich schwach, dreimal leugne ich dich. Dreimal fragst du mich nur: Liebst du mich?

Du weißt alles, Herr, du weißt dass ich dich liebe. Selbst wenn alles fällt, so weiß ich doch, ich bliebe in deiner Liebe.

  • Werd ich dir folgen ans Ende der Welt, alles verlassen, was mich noch hält. Werd ich im Kampf bis zum Ende bestehn, die Hände am Pflug und nicht mehr rückwärts sehen.

            Ref.:

            Dreimal werde ich schwach …                                                                   (Lied: Albert Frey)

  • Einige Minuten der Stille – oder – in aller Stille weitergehen

 

  1. Markus 15, 1 - 15 laut lesen
  • Zum Nachdenken: Pilatus hat die Entscheidung nicht selber treffen wollen, war unsicher – hat die Entscheidung dem Volk überlassen, indem sie sagen sollten, ob er Jesus oder Barnabbas freigeben soll.

Gibt es in deinem (meinem) Leben auch Entscheidungen, die ich nicht treffen will, weil Erwartungen und mein inneres Empfinden sich widersprechen? Entscheide ich mich für ‚Barnabbas‘, weil es einfacher ist und ich denke, dass ich dadurch weniger Probleme habe???

  • Singen oder beten:

Bleibet hier und wachet mit mir. Wachet und betet …

  • Einige Minuten der Stille – oder – in aller Stille weitergehe

 

  1. Markus 15, 16 - 20 laut lesen
  • Zum Nachdenken:

Dietrich Bonhoeffer sagt: Wir müssen uns immer wieder sehr lange und sehr ruhig in das Leben, Handeln, Leiden und Sterben Jesu versenken,

um zu erkennen, was Gott verheißt und was er erfüllt. Gewiss ist, dass im Leiden unsere Freude, im Sterben

unser Leben verborgen ist; gewiss ist, dass wir in dem allen in einer Gemeinschaft stehen, die uns trägt.

  • Singen oder beten:

Bleibet hier und wachet mit mir. Wachet und betet …

  • Einige Minuten der Stille – oder – in aller Stille weitergehen

 

  1. Markus 15, 21 – 32 laut lesen
  • Lied singen oder beten:

Zwischen Himmel und Erde ist ein Riss, und ein Kampf zwischen Licht und Finsternis

in dieser Zwischenzeit, in dieser Zwischenzeit

Zwischen Himmel und Erde leiden wir an der Zerrissenheit auf dem Weg zu dir

in dieser Zwischenzeit, in dieser Zwischenzeit

Mitten in dieser Welt, doch nicht von dieser Welt, wir gehören zu dir und doch sind wir noch hier

Zwischen Himmel und Erde hängst du dort, ganz allein und verlassen von Mensch und Gott, Zwischen Himmel und Erde ausgestreckt, dort am Kreuz.

Zwischen Himmel und Erde hängst du dort, wo die Balken sich kreuzen ist der Ort, wo sich Himmel und erde trifft in dir, dort am Kreuz.

Zwischen Himmel und Erde stehen wir, und wir treten in diesen Riss mit dir

in dieser Zwischenzeit, in dieser Zwischenzeit

Mitten in dieser Welt …                                                                    (Lied: Albert Frey)

  • Einige Minuten der Stille – oder – in aller Stille weitergehen

 

  1. Markus 15 – 33 - 41 laut lesen
  • Singen oder beten:
  • Es war noch nie so dunkel, nie so kalt: ein Kreuz auf einem Hügel, starres Schweigen, Hohn und Spott. Die Liebe stirbt an Gleichmut und Gewalt und flüstert leise Worte: „Warum bist du fort, mein Gott?“
  • Du stirbst an satter Überheblichkeit, an tausend schalen Träumen einer selbstgerechten Welt. Du stirbst an stolzer Gottvergessenheit, an selbsterdachten Zielen, falschen Wegen ungezählt.

Refr.: Schuldlos schuldig und verraten hängst du zwischen Gott und Welt. Bist in unsern Krieg geraten und machst Frieden, und machst Frieden, der ewig hält.

  • Es war noch nie so dunkel, nie so kalt. Doch so bricht Gottes Gnade heiß in unsere kühle Welt. Liebe besiegt gewaltig die Gewalt. Wir feiern die Versöhnung zwischen Gott und seiner Welt.

Refr.: Schuldlos schuldig und verraten …           (Text (nach Lk. 23,26-49) Jürgen Werth

                                                                    Melodie und Satz: Johannes Nitsch    

  

  1. Markus 15, 42 -47 laut lesen
  • Anregung: Im Anhang findest du eine Zeichnung vom Grab Jesu zugedeckt mit Steinen oder Felsen. Diese Steine sind ein Symbol für unsere Irrwege und Verfehlungen. Wenn du magst, beschrifte sie. Jeder Stein kann symbolisch eine Sache darstellen, ein Stichwort für Dinge, die deine Seele belasten und zwischen dir und Gott liegen, sodass du seine Liebe nicht mehr richtig spüren kannst. Bist du draußen in der Natur, kannst du auch Steine sammeln und sie zu Jesu Grab bringen – er trägt ihre Last …

                                        

  • Singen oder beten:

 

  • Es war noch nie so dunkel, nie so kalt. Doch so bricht Gottes Gnade heiß in unsere kühle Welt. Liebe besiegt gewaltig die Gewalt. Wir feiern die Versöhnung zwischen Gott und seiner Welt

Refr.: Schuldlos schuldig und verraten hängst du zwischen Gott und Welt. Bist in unsern Krieg geraten und machst Frieden, und machst Frieden, der ewig hält.

      Einige Minuten der Stille – oder – in aller Stille weitergehen

 

      9. Such Dir einen Platz, an welchem du beten kannst

 

  • Ein Dankgebet

 

  • Fürbitte für die Menschen um dich herum
    • für die, die Du liebst

 

  • Singen oder beten: Bleibet hier und wachet mit mir. Wachet und betet …

 

  • für die, die Du nicht verstehst

 

  • Singen oder beten: Bleibet hier und wachet mit mir. Wachet und betet …

 

  • Fürbitte für die, die du ablehnst oder gar verachtest (kannst Du ihnen verzeihen)

 

  • Singen oder beten: Bleibet hier und wachet mit mir. Wachet und betet …

 

  • Fürbitte für unsere Welt

 

  • Singen oder beten: Bleibet hier und wachet mit mir. Wachet und betet …

  

  • Du bist gesegnet und du sollst ein Segen sein. Sprich ein Segensgebet

 

  • für Gottes geliebte Menschen

 

  • Es sei mit dir / euch / uns  -  der Segen Gottes!!!

 … Geht – im Frieden unseres Herrn …

Er ist da!!

 

AMEN

 

 

 

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